Morgendliches Kampfritual
Ich bin dicht, wie jeden Morgen. Ja, schau hin. Ich stehe morgens auf, bin gerädert, trinke Kaffee und kiffe erst mal. Dann bin ich wieder platt. Also ich weiß nicht ob ich damit je aufgehört habe. Ich wollte dies oder das machen und schlafe dann doch lieber noch eine Runde im Liegestuhl, weil ich so platt bin. Finde den Fehler. Leben muss man leben, was mache ich? Betäuben. Nix mehr los mit mir. Ich denke daran mich zumindest aus zu dehnen, aber es bleibt beim Gedanken, ich bin zu platt. Was ist mein Problem? Ist die Welt zu schön? Ich lebe doch ein gutes Leben. Es mangelt mir an nichts. Und ich habe es verdammt schön. Ich wohne im Grünen. Kann dem Milan täglich beim Jagen zuschauen. Ich arbeite nicht so viel und habe den ganzen Tag Zeit bis abends. Ja, ich weiß was ich alles habe und mein Verhalten scheint undankbar. Was ist das? Was macht mich so? Ich nehme mir oft etwas vor, aber dabei bleibt es. Und jetzt jammere ich hier herum. Als wäre es nicht ich selbst, die sich einen Joint dreht und ihn raucht. Aushalten. Ja, das könnte man vielleicht wenn man wirklich wollen würde. Scheinbar will ich nicht. Kiffen ist bekannt und das Leben so unbekannt, dass diese Ungewissheit untragbar ist. Ich will nicht. Und dennoch klopft es an. Immer wieder drehen sich die Gedanken und ich weiß ganz genau was ich zu tun habe. Aushalten. Ich wollte es nicht schreiben, aushalten. Jetzt wo es steht verstehe ich. Meine ich zu verstehen. Ich halte mich so aus. Jammern ohne ins Tun zu gelangen ist immer wieder eine Enttäuschung. Das bin ich gewohnt und halte es aus. Und nun? Kriege ich irgendwie Koofschmerzen. Ich sollte mich um die Pflanzen kümmern. Ach, ich sollte so viel. Vielleicht erst mal noch einen Kaffee, Schmerzmittel und sticken. Der Schuh will fertig werden. Dann ist einer zumindest fertig. Aber der Haushalt. Egal was ich mache. Das Hirn weiß es immer besser. Man sollte hier, man sollte da. Dann ist es wieder so viel und ich mache nichts. Dann doch lieber sticken. Da ist wenigstens etwas gemacht. Aber ich sollte auch essen. Dafür muss ich einkaufen gehen. Ist es mal wieder an der Zeit? Es wäre schon lange wieder Zeit gewesen. Wenn du weniger kiffen würdest, hättest du auch mehr Zeit. Aber nein, aufstehen und rauchen. Mittlerweile hast ein Bäuchlein von den süßen Getränken und dem ungesunden Essen. Schmerzen in der Brust und der Lunge, ziemlich oft Kopfschmerzen. Der Körper reagiert. Ich kann so weiter machen oder etwas ändern. Und weil es heute wieder warm ist kümmere ich mich jetzt erst um die Pflanzen. Die haben es bitter nötig. Mach langsam, bist ja platt, sonst legst dich wieder hin…

Ich kenne das Morgendliche Kampfritual. Ich hab bis vor 1,5 Jahren Mengen weggeraucht, die kein Mensch glauben kann. Mittlerweile verstehe ich nicht mehr, wie ich das so lange durchziehen konnte. Oft frage ich mich, was ich nicht dadurch alles verpasst habe.
Fühl ich!
Mittlerweile bin ich vom Gras so gut wie weg. Ab und an Rauch ich noch einen mit Lavendel. Aber da bin ich dann nicht so platt. Gefühlt war das der Tabak den ich immer reingemischt habe.
Hab mir immer eingeredet ich würde das brauchen um kreativ zu sein.
Zurzeit fühl ich mich ohne Cannabis besser als mit. Hab trotzdem meine 3 Pflanzen im Garten stehen 🤣✌🏼.
Aber ja wie du meinst. Wenn man Zeit hat und eigentlich „nichts tun müsste“ dann ist der Griff zum Gift viel einfacher. Seitdem ich jetzt mit nem Kollegen zusammengezogen bin und wir mehr Miete zahlen hab ich gefühlt kat keine Zeit mehr dazu. Man muss sich halt iwie die Umstände schaffen, einen Grund createn. Dann ist es einfacher.
Wenn so zurzeit aber in dein Leben reinpasst. Why not 🤪
Hab auch mehrere Jahre all day gekifft 🤓. Ist halt wie wenn man die Handbremse im Leben zieht.